Donaueschingen – Residenz eines kunstliebenden Fürstenhauses.
Joseph Wilhelm Ernst, Fürst zu Fürstenberg, machte 1723 den kleinen Marktflecken Donaueschingen zu seiner Residenz. Im Laufe von Jahrhunderten hatte die Familie, deren Stammbaum allein schon eine Saga von epischer Breite und Länge darstellt, durch diplomatisches Geschick und einer mit gesundem Menschenverstand betriebenen Heiratspolitik ein ansehnliches Territorium bei Donaueschingen zusammengebracht, in dessen ungefährer Mitte der ort lag.
Der Residenzcharakter, der Donaueschingen auch heute noch Atmosphäre und Charme verleiht, ist auf die baulichen Umtriebe des 1699 geborenen Grafen nach der Residenzgründung zurückzuführen. Ein geräumiges Schloss mit viel Platz für die fürstliche Verwaltung in Donaueschingen, die im Stil des böhmischen Barock errichtete Stadtkirche St. Johann, eine Regierungsgebäude an der Haldenstraße, in dem sich heute die Fürstliche Hofbibliothek von Donaueschingen befindet sowie ein großes Beamtenwohnhaus bei der Schützenbrücke, das nun die Verwaltung der Fürstenberg-Brauerei beherbergt, stammen aus jener Zeit, dazu das staatliche Archivgebäude und das Rentamt, die ebenfalls die Gesichter der Haldenstraße prägen.
Das Donaueschinger Schloss ließ Fürst Karl-Egon IV. 1892 bis 1896 nach Plänen des Wiener Architekten Banqué umbauen.
Ein Vorteil der damaligen Kleinstaaterei war die Konkurrenz, die sich die einzelnen Fürstenhöfe machten. Jeder wollte das kultivierteste Musikleben, die besten Künstler, die prächtigsten Sammlungen, die repräsentativsten Bauten haben.
1766 im November hielt sich „Wolferl“ Mozart als Zehnjähriger am fürstenbergischen Hof Donaueschingens auf, 1804 erklang in Donaueschingen zum ersten Mal die deutsche Fassung der „Schöpfung“ von Joseph Haydn. 1817 wurde Conradin Kreutzer zum Hofkapellmeister in Donaueschingen berufen, Franz Liszt konzertierte am Hofe…
Auch heute ist Donaueschingen Musikzentrum und zwar für die Komponisten der Avantgarde, die sich jedes Jahr im Herbst zu den „Donaueschinger Musiktagen“ ein Stelldichein geben. Die 1921 ins Leben gerufene Institution – damals hieß sie „Donaueschinger Kammermusikaufführungen zur Förderung zeitgenössischer Tonkunst“ und wurde vom Haus Fürstenberg großzügig gefördert – genießt inzwischen Weltruf.
Ein Glanzstück der über 200.000 Bände umfassende Hofbibliothek ist die so genannte „Handschrift C“ des Nibelungenliedes. 1857 bis 1859 hieß der Hofbibliothekar der Stadt Donaueschingen Joseph Victor von Scheffel.
Der „eichendorffschöne“ Park, wie der Donaueschinger Dichter und Schriftsteller Max Rieple schreibt, bezaubert mit „seinen von Enten und Schwänen bevölkerten kristallklaren Teichen, Inseln und Wasserläufen, den herrlichen Baumgruppen und Denkmälern“. Hauptanziehungspunkt im Park ist die 1875 nach Plänen des fürstlichen Baurates Adolf Weinbrenner schön gefasste Donauquelle, die in der Nähe des Zusammenflusses von Brigach und Breg entspringt. Zumindest von den Donaueschingern wird sie als der eigentliche Ursprung dieses 2860 Kilometer langen Flusses angesehen.
Die junge Donau gleitet in behäbigen Mäandern hinaus in das Ried, den am tiefsten gelegenen Teil der Baar. Im Frühjahr bieten die weiten Wasserflächen auf den ufernahen Wiesen das Bild einer ursprünglichen Flußauenlandschaft. Hier fühlen sich viele Arten von Wasservögeln wohl. Die Spiegelungen der kahlen Büsche und Bäume gleichen kühnen graphischen Mustern.
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