Die Schwarzwaldbahn - technisches Wunderwerk und Ausflugsziel im Südschwarzwald
Im Jahr 1899 wurde in Triberg, wenige Schritte vom dortigen Bahnhof der Schwarzwald-Eisenbahn entfernt, ein Gedenkstein enthüllt, ganz im Stil der wilhelminischen Kaiserzeit gestaltet. Er trägt ein Porträt von Robert Gerwig, der als Erbauer der Schwarzwaldbahn bekannt ist.
Der 1802 in Pforzheim geborene Sohn eines Ministerialrevisors hatte als Absolvent des Karlsruher Polytechnikums in staatlichem Dienst zunächst mit Wasser- und Straßenbau begonnen. Schon in seiner Assessorenzeit gründete er die Uhrmacherschule in Furtwangen, die er von 1850 bis 1857 leitete. Gerwig war ein genialer Ingenieur, der das sich jeder bequemen Trassenführung entgegenstellende Bergland des Schwarzwaldes und seine geologischen Besonderheiten durch den Bau der Straßen St. Blasien – Albbruck, Gütenbach – Furtwangen, Vöhrenbach – Villingen, Neustadt – Hammereisenbach und Titisee – Schluchsee gründlich studiert und kennen gelernt hatte.
Die Konzeption der Schwarzwaldbahn – es galt, auf einer Länge von 52 Kilometern eine Höhendifferenz von fast sechshundert Metern zu bewältigen und dabei verschiedene territorialpolitische „Klippen“ zu umgehen – war mit ihren künstlich aufgeschütteten Trassen, ihren Brücken, den in den Berg gesprengten Durchstichen und nicht zuletzt wegen ihrer 38 Tunnel und Kehrtunnel ein technisches Wunderwerk der damaligen Zeit. 1837 konnten man mit dem Zug von Offenburg über Hausach, Triberg, Sommerau und Villingen bis Konstanz fahren. Die wirtschaftliche Entwicklung der Orte an der Bahnlinie bekam einen kräftigen Schub. Angesichts der heutigen, nach rein bautechnischen Gesichtspunkten gewaltsam in die Landschaft gedrückten Großbauten von Autobahnen und Straßen erscheint die inzwischen elektrifizierte Schwarzwaldbahn besonders liebevoll um Berge und Täler herum drapiert.
Der Blick vom oberen Althornberger Schlossfelsen hoch über dem Gutachtal erschließt eine zerklüftete, immer noch schwarz bewaldete Berglandschaft, in der da und dort ein Stück Schienenstrang oder das schwarze Maul eines Tunnels zu sehen sind. Wie diese scheinbar wahllos verstreuten Teile „zusammengehören“ bekommt man erst mit, wenn ein Zug durchfährt. Kommt er von Süden, ist es keineswegs sicher, dass er den Triberger Bahnhof schon hinter sich gelassen hat – ein Verwirrspiel der Schleifen und Kehren, wie es keine Spielzeugeisenbahn besser könnte.
Der Ruf Gerwigs drang nach dieser Meisterleistung bis in die Schweiz. Er übernahm 1872 die Bauleitung der Gotthardbahn, kehrte aber 1876 nach persönlichen Kränkungen zurück und wurde als Oberbaudirektor mit der technischen Leitung des gesamten badischen Eisenbahnwesens betraut. Die Eröffnung der von ihm konzipierten Höllentalbahn 1887 erlebte Gerwig nicht mehr, er starb 1885. Auch in anderen Regionen im Schwarzwald finden Feriengäste im Schwarzwald-Urlaub attraktive Bahnstrecken für Bahn-Ausflüge, die zum Mitfahren einladen. Bahnhöfe der Schwarzwald-Eisenbahnstrecken mit Namen wie etwa "Himmelreich" locken jedes Jahr tausende Touristen hinaus aus der Unterkunft im Schwarzwald auf unbekannte Bahn-Routen inmitten einer traumhaften Landschaftskulisse.
Foto: VoyageMedia für Schwarzwald-Netz.com
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