Schwarzwälder Kuckucksuhren
Kuckucksuhr Schwarzwald kaufen als Reiseandenken für Urlaub im Schwarzwald. Welcher Schwarzwald-Urlauber hat nicht schon einmal vor einer der begehrten und kunstvoll geschnitzten Kuckucksuhr gestanden und mit dem Gedanken gespielt, eine solch herrliche, typische Schwarzwalduhr zu kaufen? "Kuckucksclocks" werden wie Trophäen von Schwarzwald-Reisenden aus aller Welt gekauft, als Sinnbild für "german Gemütlichkeit".
Schwarzwälder Kuckucksuhren und die echte Schwarzwalduhr
Um die Mitte des 17. Jahrhunderts kam für die weitgehend arme Bevölkerung des Schwarzwalds Abhilfe: Die „Wälder“ begannen Holzuhren – die Vorfahren der heute weltberühmten Schwarzwälder Kuckucksuhr - zu bauen. Wer nun der Erfinder der Kuckucksuhr ist oder mit dem Bau der ersten Schwarzwälder Uhr angefangen hat, lässt sich so genau nicht mehr rekonstruieren, vielleicht waren es die Gebrüder Kreuz auf dem Glashof bei Waldau oder der „Hackbretterlenz“ von der Schweibrunne bei St. Märgen. Vielleicht auch der Henninger Simon aus dem Stickwald bei St. Georgen.
Etwas einfacher hat man es bei der Eingrenzung des Gebiets, das als die Wiege der Schwarzwälder Uhrmacherei in Frage komme: „Die Kalte Herberge (ein einschichtiges Wirtshaus im Fürstenbergischen) sey der Mittelpunkt, von wannen man fünf Stunden weit im Bezirke diejenigen Orte zählen könne, wo es Uhrenmacher gibt,“ weiß Franz Steyrer in seiner 1796 erschienen Schrift „Geschichte der Schwarzwälder Uhrmacherkunst“ zu berichten.
Es ist die Gegend um die damaligen Verkehrsknotenpunkte Turner und Kalte Herberge, im Einzugsbereich der Klöster St. Peter und St. Märgen und Ortschaften wie Vöhrenbach, Furtwangen und St. Georgen mitten in der Region Hochschwarzwald. Die Zahl der Geschichten, die sich um die erste Schwarzwalduhr ranken, ist unübersehbar, verrät aber auch, wie wichtig diese „Erfindung“ für die Region war und noch ist. „Es war das wichtigste Ereignis in der Geschichte des Schwarzwaldes, als diese altvererbte Geschicklichkeit der Holzverarbeitung zum ersten Mal angewendet wurde, um eine Uhr zu schnitzen“, lesen wir in einer 1892 in Straßburg erschienenen „Wirtschaftsgeschichte des Schwarzwaldes“.
Und heute? Die Uhrmacherkunst hat sich fortentwickelt, aus der Uhrmacherschule in Furtwangen ist eine Fachhochschule für Feinwerktechnik geworden. Firmen, die modernste Messelektronik herstellen und weiterentwickeln, finden wir in Furtwangen und St. Georgen.
Wie sieht nun die „echte“ Schwarzwalduhr aus? Das Uhrenmuseum in Furtwangen hält die Antwort in tausenderlei Varianten bereit. Uhren, die nicht nur die Stunde, sondern auch Monat und Jahr anzeigen oder den Stand der Gestirne wie die astronomische Weltzeituhr des Paters Thaddäus Rinderle aus St. Peter, später Professor für Mathematik an der Universität Freiburg. Der erfindungsreiche Gelehrte lebte von 1748 bis 1824.
Tipp: Reservieren Sie ihre Ferienwohnung in Furtwangen, als idealen Startpunkt für den Besuch im Uhrenmuseum und einem Ausflug entlang der Deutschen Uhrenstrasse.
Besonders originell ist eine Variante der Schwarzwald-Uhr als „Schnaps- und Zigarrentempel“ mit Spielwerk aus dem Jahr 1870 (Privatbesitz in Furtwangen): Nach dem Auslösen erklingt eine Melodie; dabei öffnen und schließen sich langsam die sechs Türchen des Tempels, an deren Innenseite ein Schnapsservice und Zigarren untergebracht sind. Das im Sockel eingebaute Spielwerk wird mit einer Schnur aufgezogen. Höhe 48 Zentimeter, Baujahr 1870.
Die Herstellerfirma Lamy & Comp. aus Furtwangen wirbt für ihre Schwarzwald-Uhren im Donaueschinger Wochenblatt vom 4.12.1869 mit der Anzeige: “Alles mit Musik (reizende Geschenke für Herren und Damen. Stets das Neueste), ferner: Vogel- und Salonorgeln, Melodien, Kukuk-, Wachtel-, Trompeter-, Flötenbläser- und Musikuhren ec. En gros et en detail bei Lamy & Comp. in Furtwangen (bad. Schwarzwald) NB. Unsere Musikartikel sind ja nicht mit anderen Fabrikaten dieser Art zu verwechseln.“
Eine über einen Meter hohe Trompetenuhr von Emilian Wehrle & Co. in Furtwangen-Schönenbach aus dem Jahr 1890 spielt ein Stück für neun Trompeten. Das Bild unter dem Zifferblatt zeigt eine Szene aus Scheffels „Trompeter von Säckingen“. Auf einer Figurenuhr bewegt sich ein Seiltänzer auf einem Seil hin und her. Bei jedem Stundenschlag macht er einen Salto. Wieder eine andere Uhr lässt zu jeder vollen Stunde zwei geschnitzte Ziegenböcke mit den Köpfen zusammenstoßen.
Der große „Renner“, der heute in alle Erdteile verkauft wird, in dem Uneingeweihte die Schwarzwälder Uhrmacherkunst allein verkörpert sehen, ist die Kuckucksuhr in „Bahnhäusleform“. Das dunkel gebeizte Eichenholzschild ist mit üppigen Schnitzereien ausgestattet, Blätter, Früchte und natürlich der Kuckuck, oft mit Nest über dem Zifferblatt, das runde Türchen, aus dem „das Vögelchen“ kommt, wenn die Stunde schlägt. Die römischen Ziffern und Zeiger sind aus Bein ausgesägt, das Pendel geschnitzt. Dass die findigen Wälder ihren Kunden beim Kauf einer Uhr gleich einen Sack Vogelfutter mitgeben, ist ein Gerücht. Dass allerdings vor allem Schwarzwald-Reisende aus Amerika die Kuckucks-Cloks from the Black-Forrest hoch schätzen, ist Realität.
Foto: VoyageMedia für Schwarzwald-Netz.com
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